Die Zukunft des Musikhörens
Laut einem von der RIAA (Recording Industry Association of America) veröffentlichten Berichts, der den Stand der Musikindustrie bewertet, leiden bezahlte digitale Downloads noch mehr unter einem Rückgang von Verkaufszahlen als physische Produkte (CDs oder Platten). In der zweiten Hälfte des Jahrs 2017 kamen die gesamten Einnahmen aus digitalen Downloads auf nur 757 Millionen Dollar, was eine erschreckend niedrige Summe darstellte. Diese Zahl war um 24 % niedriger als noch im Vorjahr, als die Kategorie noch knapp 1 Milliarde US-Dollar einbrachte. Der Umsatz aus dem Verkauf einzelner Songs ging um 23 % zurück, während der Verkauf von digitalen Alben noch mehr litt und im Vergleich zu 2016 um 26 % zurückging. Mitte des Jahres 2017 machten die digitalen Downloads nur 19 % der gesamten Branche aus und verloren weiter schnell an Boden – ein scheinbar unaufhaltsamer Prozess.
Ein kurzer Blick auf die digitalen Downloads der letzten Jahre zeigt, dass sich der Umsatz innerhalb von nur vier Jahren halbiert hat. Zur Mitte des Jahres 2013 brachte der Verkauf von Songs und Alben 1,544 Milliarden US-Dollar ein, was etwas mehr als doppelt so viel ist wie im Jahr 2017. Digitale Downloads von Songs und Alben revolutionierten die Musikindustrie ab Anfang 2000. Websites wie iTunes halfen dabei, dringend benötigte Einnahmen zu generieren und für viele Jahre erlebte die Kategorie ein positives Wachstum. Dann begannen illegale Downloads via „Pirate“-Webseiten, das Geschäft zu dezimieren.
Download oder Streaming
Die Zukunft der Musik ist digital – so viel ist klar. Aber die Meinung ist geteilt darüber, was der beste Weg ist, Musik digital zu konsumieren. Obwohl ein digitaler Download manchmal in Sachen Qualität dem Streaming noch weit überlegen ist, gehört Musik-Streaming (das Hören einer Online-Datei) die Zukunft. Der digitale Download war offensichtlich ab Ende der 1990er bis Ende der 2010er Jahre erfolgreich – aber kurzlebig. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts häuften sich Musikdownloads, doch Streaming-Dienste wurden bald populärer. Einerseits kann man durch das Herunterladen die gewählten Musikstücke abspeichern und jederzeit anhören, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob eine Verbindung zum Internet besteht oder nicht. Außerdem erhalten die Künstler auch ein Stück vom Kuchen ab. Auf der anderen Seite bieten Streaming-Dienste mehr Musik zu einem niedrigeren Preis (auch oft kostenlos) an und man kann dabei neue und interessante Musik entdecken, ohne dass weitere Kosten entstehen. Außerdem müssen keine Musikdateien auf Geräten abgespeichert werden. Bei manchen Anbietern kann Musik auch offline wiedergeben werden, indem Wiedergabelisten über den Dienst gespeichert werden.