Die digitale Musik

Die digitale Musikrevolution

Am 28. April 2003 öffnete der Apple iTunes Store seine virtuellen Tore und läutete eine neue Ära für die Musikindustrie ein. Ab Anfang 2000 begann der CD-Verkauf zu sinken und die Musikindustrie hatte mit neuen Realitäten zu kämpfen. Doch anstatt an einem digitalen Vertriebsmodell zu arbeiten, das erschwinglich und praktisch war, bastelte die Branche an Mechanismen zum Schutz des Urheberrechts. In der Zwischenzeit kamen illegale Filesharing-Dienste wie Napster, Kazaa und andere ins Spiel, da sie den Verbrauchern einen einfachen Zugang zu schier unbegrenzten Mengen an Musik boten. Im Jahr 2002 bewies Apples CEO Steve Jobs sein untrügliches Gespür für das, was die Verbraucher wollen. Er begann den noch jungen iPod-Bereich seines Unternehmens zu promoten. Er glaubte, dass Musikfans einen einfachen und erschwinglichen Zugang zu Musikdateien wollten und er entschied, dass Apple ihnen diesen Zugang bieten sollte. Jobs begann mit den wichtigsten Plattenfirmen zu sprechen und überzeugte diese mit einer frühen Version der iTunes-Oberfläche und der nahtlosen Integration mit dem Apple iPod. Was bald das Hauptmerkmal für iTunes wurde, war die Option, einzelne Songs für 99 Cent herunterzuladen.

Innerhalb der ersten Woche verkaufte iTunes eine Million Downloads und wurde schnell zum größten Musikvertrieb in den Vereinigten Staaten. Für die Musikindustrie war iTunes sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Einerseits hatte die Branche endlich ein digitales Vertriebsmodell gefunden, das von den Konsumenten akzeptiert wurde, andererseits war iTunes ein weiterer Sargnagel für den bisherigen Branchenliebling, die Musik-CD. Zehn Jahre später machte digitale Musik rund 60 Prozent aller Musikeinnahmen aus. Musik-Abonnementdienste wie Pandora oder Spotify wurden immer beliebter. Am 30. Juni 2015 wurde Apple Music lanciert – ein riesiger Musikdienst, der aus einem Abo-Musikkatalog besteht, der iCloud Music Library, die über alle Apple-Geräte hinweg synchronisiert.

bard